Die Orgeln in der Abteikirche
Nach der Aufhebung der Abtei unter Napoleon im Jahr 1802 verschwand die letzte Orgel, die um 1720 gebaut wurde und damals ein älteres Instrument ablöste, von dem wir nur wissen, dass es 1695 repariert und auf der Empore neu aufgestellt worden war.
Nach der der Wiederbesiedlung des Klosters wurde schon 1894 eine kleine Chororgel gebaut, die 1910 durch eine 66-registrige Doppelorgel des Aachener Orgelbauers Stahlhuth ersetzt wurde.
Diese Orgel wurde – nach verschiedenen Reparaturen und Ergänzungen von 1932, 1956 und 1986 – im Jahr 2000 von der Bonner Orgelbauwerkstatt Klais restauriert, die schon vorher 1998 eine Chororgel von 22 Registern als Schwalbennest gebaut hatte. 2023 folgte ein weiteres, sehr großes Orgelprojekt, das die Firma Mühleisen aus Leonberg bei Stuttgart in die Hand nahm – in Zusammenarbeit mit den Firmen FSB Orgelbau und Sinua. Dabei wurden beide Orgeln komplett ausgereinigt, die Chororgel mit elektrischer Spiel- und Registertraktur versehen (während die mechanischen Trakturen natürlich bestehen blieben), beide Orgeln erweitert, die Elektrik erneuert und modernisiert, eine SINUA Castellan-Setzer- und Steuerungsanlage eingebaut und die Orgelanlage erhielt 2 neue viermanualige Generalspieltische, auf der Empore der Hauptorgel und im Chorgestühl.
Stahlhuth 1910 / Klais 2000 / Mühleisen 2023
Disposition der HAUPTORGEL AUF DER WESTEMPORE
Manual I:
Hauptwerk
Principal 16′
Bordun 16′
Majorprincipal 8′
Seraphon gedact 8′
Minorprincipal 8′
Harmonieflöte 8′
Fugara 8′
Gemshorn 8′
Gedact 8′
Dolce 8′
Starkfugara 4′
Octav 4′
Rohrflöte 4′
Quinte 2 2/3′
Octav 2′
Terz 1 3/5′
Mixtur 3-5fach 6′
Bombarde 16′
Trompete 8′
Manual II:
Oberwerk
Lieblich gedact 16′
Principal 8′
Concertflöte 8′
Rohrflöte 8′
Flute Céleste 8´
Principal 8′
Gemshorn 8′
Salicional 8′
Octav 4′
Traversflöte 4′
Cornettino 3fach 2 2/3′
Cor anglais 8´
Tremulant
Manual III:
Schwellwerk A
Seraphon Flöte 8′
Starkgedact 8′
Gambe 8′
Vox coelestis 8′
Violine 4′
Octavin 2′
Rauschquinte 2 fach 1 1/3′
Mixtur 3-4 fach 2′
Trompete 8′
Bass-Clarinette 16´
Clarinette 8´
Manual IV:
Schwellwerk B
Salizet 16´
Geigenprincipal 8′
Starkgedact 8′
Traversflöte 8′
Violine 8′
Zartgedact 8′
Quintatön 8′
Aeoline 8′
Unda maris 8′
Rohrflöte 4′
Flautino 2′
Sesquialter 2fach 2 2/3′
Fagott 16´
Oboe 8´
Oboe 4´
Pedal
Subbass 32′
Principalbass 16′
Contrabass 16′
Bordun 16′
Salicet 16′
Subbass 16′
Violon 16´
Octavbass 8′
Flöte 8′
Gedact 8′
Cello 8′
Octave 4´
Contrabombarde 32´
Posaune 16′
Basson 16′
Fagott 16´
Bass-Clarinette 16´
Oboe 8´
Trompete
Frei zuschaltbar:
Solowerk
Tuba 16´
Tuba mirabilis 8´
Tuba 4´
Chamade 16´
Chamade 8´
Chamade 4´
Klais 1998 / Mühleisen 2023
Disposition der Chororgel / Schwalbennest im Ostquerhaus
Manual I
Echowerk
Gedackt 8′
Unda maris (ab g0) 8′
Aeoline 8´
Rohrflöte 4′
Aeoline 4´
Nasard 2 2/3′
Flageolet 2′
Terz 1 3/5′
Vox humana 8′
Tremulant
Manual II
Hauptwerk
Prinzipal 8′
Salicional 8′
Bordun 8′
Copula 8′
Octav 4′
Gemshorn 4′
Quint 2 2/3′
Superoctav 2′
Cornet 4fach (ab c‘) 4′
Mixtur 5fach 2′
Trompete 8′
Pedal
Subbass 16′
Bordun 8′
Octav 4′
Fagott 16′
SINUA Castellan 2023
SETZER- UND STEUERUNGSANLAGE
Die Setzeranlage verfügt über 47 Millionen Kombinationen auf einer SD-Karte mit 64GB. Enthalten sind auch MIDI-Anschluss und -steuerung, eine fünffach programmierbare Walze, individuelle Absteller, 10 Funktionstaster mit programmierbaren freien Koppeln, verschiedene Aufteilungsmöglichkeiten der Schwelltritte, geteiltes Pedal mit frei wählbarem Teilungspunkt, Undo, Recall, Insert, Delete, Bookmarkfunktionen (zum schnellen Navigieren innerhalb des riesigen Setzers) und vieles mehr.