Organisten 2023


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Gereon Krahforst

wurde 1973 in Bonn geboren. 1990-2000 studierte er Komposition, Musikwissenschaft, Kirchenmusik, Klavier und Orgel in Köln und Frankfurt am Main (Orgellehrer waren vor dem Studium Markus Karas und John Birley, während des Studiums dann Clemens Ganz und Daniel Roth). Zahlreiche Meisterkurse und private Studien u.a. mit Marie-Claire Alain, Jon Laukvik, Petr Eben, Wolfgang Seifen, Tomasz A. Nowak, Franz Lehrndorfer und vielen anderen ergänzen seine Studien. Nach herausragenden Anstellungen u.a. Minden (Dom) und als Domorganist in Paderborn wanderte er zunächst nach Südspanien aus und amtierte dort als Organist in Marbella. Bis dahin lehrte er gleichzeitig acht Jahre lang eine Orgel-Improvisationsklasse an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. 2012 – 2014 amtierte er als Cathedral Organist und Associate Director of Music an der Cathedral Basilica of Saint Louis, Missouri; aus familiären Gründen kehrte er Deutschland zurück; 2015 wurde er als Abteiorganist nach Maria Laach berufen; des weiteren ist er u.a. künstlerischer Leiter der Orgelkonzertreihen an der Fasen-Orgel in St. Sebastian in Boppard sowie an der historischen Balthasar-König-Orgel von 1714 in der Klosterkirche St. Leodegar zu Niederehe / Eifel, der ältesten spielbaren Orgel in Rheinland-Pfalz. Seit 2017 arbeitet er als berufenes Mitglied im Komitee für die Internationalen OrgelWochen innerhalb des Kultursommers Rheinland-Pfalz im Ministerium für Kultur, Bildung und Forschung in Mainz; seit 2018 ist er zusätzlich Organist und Custos der Großen Orgel in der Rhein-Mosel-Halle Koblenz und neuer Intendant des Bonner Orgelfests; seit 2019 arbeitet er als Teilzeitkirchenmusiker im Pfarreienverband Plaidt mit, wo u.a. die wertvolle, romantische englische Keates-Orgel von 1896 in Andernach zu seinen Instrumenten zählen.

Besonders als Improvisator konnte er sich weltweit einen Namen machen; daneben zählen zu seinem breit gefächerten Repertoire u.a. sämtliche Orgelwerke von Scheidt, Pachelbel, Muffat, Couperin, Buxtehude, Bach, Mendelssohn, Schumann, Brahms, Franck, Duruflé, zahlreiche Werke von Guilmant, alle 10 Symphonien Widors, alle 6 Orgelsymphonien Viernes, viele Werke von Dupré und Messiaen sowie ein großer Fundus an unbekannten, lohnenswerten Komponisten aller möglichen Länder und Epochen. Immer wieder werden seine abwechslungsreichen Programmgestaltungen und unkonventionellen Registrierungen bewundert, was in lobenden Kommentaren und Empfehlungen von Jean Guillou, Olivier Latry, Thierry Escaich, John Scott und Stephen Tharp gipfelt.

Bereits 1987 gewann er als 14jähriger einen landesweiten Kompositionswettbewerb mit einem Konzert für Klavier und Orchester; zahlreiche weitere, auch internationale Preise, in Komposition, Klavier und Orgel schlossen sich an. Konzerte führten ihn – zunächst sogar zusätzlich auch als Pianist – in viele Kathedralen, Kirchen und Konzertsäle ganz Europas, nach Südkorea und auch vor dem Auswandern mehrmals in die USA. Dort erhielt er besondere Auszeichnungen der AGO für Konzerte Meisterkurse zur Interpretation der Orgelwerke Max Regers sowie für Orgelimprovisation. CD-Aufnahmen sowie Auftritte in Rundfunk und Fernsehen runden sein vielschichtiges musikalisches Wirken ab.

Gereon Krahforst ist zudem Widmungsträger diverser zeitgenössischer Kompositionen, darunter Rami Bar-Niv, Israel – und als Juror bei internationalen Orgelwettbewerben in Erscheinung getreten.

httpss://www.gereonkrahforst.org


Ulrich Lettermann (Saxophon)
Geboren am 11.1.1967 im tiefsten Hochsauerland1986 das Abitur am Gymnasium der Benediktiner in Meschede 
Das erste Instrument, das mich im Alter von 6 Jahren begeisterte, war das Klavier. Sechs Jahre später begann ich mit Klarinette und Kirchenorgel
Mit 14 Jahren: Saxophon. 
Studium Musikpädagogik mit Schwerpunktfach Komposition an der Hochschule für Musik in Detmold und Germanistik an der Universität Paderborn
Referendariat in Detmold
Lehrer für Musik und Deutsch erst am Cäcilien-Gymnasium Bielefeld, dann am Pelizaeus-Gymnasium Paderborn
Seit 2009 Uni Paderborn, dort unterrichte ich im Fachbereich Musik seit 2009 Musiktheorie und Gehörbildung sowie Musikpädagogik. An der Universität initiierte ich eine Vielzahl von Projekten zum Umgang mit Musik in medialen und digitalen Kontexten. Für ein Seminar zu diesem Thema erhielt ich zusammen mit drei anderen Durchführenden 2013 den Lehrpreis der Universität. 
www.usax.de

Obwohl sie die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, lebte Alexa Lang-Feldens bis 2016 in Brasilien. Sie ist 2017 mit meiner Familie nach Plaidt gezogen, wo sie ihre Leidenschaft, Kinder und Jugendliche musikalisch zu unterrichten, fortsetzte. Ihren Abschluss in Musik erreichte sie an der Bundesuniversität von Rio Grande do Sul – Porto Alegre – Brasilien. Lang-Feldens verfügt über mehr als zwanzig Jahre Erfahrung im Geigen- und Bratschenunterricht. Außerdem arbeitete sie im Rahmen des Musikerziehungsprogramms der Bildungseinrichtung Instituto de Educação Ivoti / Ascarte in der Stadt Ivoti – Brasilien als Lehrerin für Musik in einer Grundschule, als Dirigentin für Kinderchor und Jugendchor, als Dirigentin für Einsteigerorchester und Jugendsinfonieorchester. Ihre Ausbildung als Suzuki-Lehrerin wurde von der Suzuki Association of the Americas (SAA) zertifiziert.

Seit 2017 unterrichtet sie Geige und Bratsche am Studio Casa da Música in Plaidt Geige und Bratsche.

Irving Feldens wurde in Rio de Janeiro, Brasilien, geboren, wuchs aber in kleineren Städten im Süden Brasiliens auf. Dort erhielt er seit meiner Kindheit seine musikalische Ausbildung. Das Gymnasium/Internat, das er besuchte, war 800 km von der Stadt seiner Eltern entfernt. Diese Schule legte sehr viel Wert auf das Fach Musik und das Erlernen der deutschen Sprache. Seinen Bachelor für Geige erhielt er an der Bundesuniversität Rio Grande do Sul in Porto Alegre, Brasilien. Anschließend setzte Feldens sein Studium mit einem Aufbaustudium in Schulleitung und einem Master mit einem auf Bildung ausgerichteten Studiengang fort. Feldens arbeitete nicht nur 25 Jahre lang als Lehrer und Koordinator des Musikprogramms am Bildungsinstitut Ivoti/Ascarte, sondern gab auch Geigen- und Bratschenunterricht, dirigierte den Jugendchor, gab Musiktheorieunterricht und war Professor an der örtlichen Hochschule. Als Konzertmeister und Koordinator des Orchesters Camerata Ivoti organisierte er zwischen 2006 und 2016 sechs Konzertreisen nach Europa. Abgesehen davon, dass Feldens seit seiner Kindheit Suzuki-Schüler war, erhielt er seine Ausbildung als Suzuki-Lehrer durch Kurse von Suzuki Association of the Americas (SAA). Als Geigen- und Bratschenlehrer gründete er 2017 mit seiner Frau Alexa Lang Feldens das Studio Casa da Música in Plaidt. Seit 2019 unterrichtet er auch Violine und Viola an der Kreismusikschule Westerwald.

Markus Goecke studierte Orgel bei Clemens Ganz, Andreas Rothkopf, Marie-Claire Alain und Hans-Dieter Möller, in dessen Klasse er 1991 das Konzertexamen ablegte. Cembalostudien absolvierte er bei Huguette Dreyfus und Kenneth Gilbert.
Er fand weitere Anregungen durch die Teilnahme an internationalen Meisterkursen unter anderen bei Guy Bovet, Luigi-Ferdinando Tagliavini, Gaston Litaize, Michael Radulescu, Ton Koopman und Gerd Zacher
Preise und Auszeichnungen erhielt er
•1987 am Conservatoire National de Région de Rueil-Malmaison in den Fächern Orgel und Cembalo
•1989 beim Concours Suisse de l’Orgue.
Im Bereich der Alten Musik hat Markus Goecke sich durch Quellenstudien und intensive Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten der praktischen Umsetzung einen Namen gemacht. Er wurde in den Jahren 1995-2003 eingeladen, an der König-Orgel in der Schlosskirche in Schleiden Interpretationskurse zu diesem Themenbereich zu leiten. Seine Fachkenntnis bedingte Aufträge für wissenschaftliche Veröffentlichungen (Lexikon der Orgel, Hrsg. Dr. H. J. Busch, Laaber Verlag).
Markus Goecke pflegt ein stilistisch vielfältiges Repertoire von frühester Orgelmusik bis zur Musik der Gegenwart. Sein mitreißendes Spiel und seine außergewöhnlichen Programme geben immer wieder Anlass zu Einladungen zu internationalen Festivals und Konzertreihen: 1988, 1989, 1994 und 1996 Festival Suisse de l’Orgue, 1989 Concerti d‘ ottobre Firenze, 1993 und 1995 Internationale Orgelkonzerte Bonn-Beuel, 1999 Aachener Dom, 2001 Orgelpunkt Memmingen, 2002 Schwarzrheindorfer Orgelherbst, 2003 Orgelfestival Limburg, 2005 5. Deutschen Minimal Music Festival Kassel, 2006 Orgelsommer Neuwied, 2008 und 2014 Dom zu Fulda, 2013 Berliner Dom, 2014 Musikfestival Abtei Brauweiler classic nights, 2015 11. Kölner Musiknacht, 2020 Organ Late Night Düsseldorf Oberkassel, 2022 Mariendom Neviges, 2016, 2018, 2020, 2021 und 2023 Cathédrale de Luxembourg, 2023 Bamberger Dom und Laacher Orgelkonzerte.
Seit 2017 feiert Markus Goecke große Erfolge mit seinen Rock Classics in eigenen Arrangements. Besondere Begeisterung erzielt die Kombination mit Live Visuals von Laurenz Ulrich 2019 in Euskirchen und 2020 bei ORGAN LATE NIGHT in Düsseldorf.
Seine CD-Produktionen minimal music for organ mit Kompositionen von Jan Welmers und HYMNES DE L’ÉGLISE von Jean Titelouze erhielten in der nationalen und der internationalen Fachpresse hervorragende Kritiken.
Rundfunkaufnahmen entstanden für France musique und Radio Suisse Romande. Radio Bremen, Kulturradio rbb, concertzender.nl, Radio Klassik Stephansdom, WDR 3 und France musique sendeten Aufnahmen mit Musik von Welmers und Titelouze. Das Konzert im Rahmen der 11. Kölner Musiknacht 2015 wurde vom WDR 3 live übertragen.
Von 1988 bis 2021 wirkte Markus Goecke als Kirchenmusiker an St. Martin in Euskirchen. Mit dem Kammerchor an St. Martin, den er seit dessen Gründung im Jahr 1997 leitet, profilierte er sich als Dirigent wichtiger Werke der Oratorienliteratur (u. a. Johannes-PassionWeihnachts-Oratorium und H-moll-Messe von J. S. Bach, Davidde penitente und c-moll-Messe von W. A. Mozart, Ein Deutsches Requiem von J. Brahms, Missa Papae Marcelli von G. P. da Palestrina, Messiah, Coronation Anthems und Utrechter Te Deum von G. F. Händel, Petite Messe Solenelle von G. Rossini und Carmina Burana von Carl Orff).
www.markusgoecke.de

Salvatore Pronesti studierte Orgel bei Luigi Celeghin; Parallel dazu absolvierte er einige Kurse in Musikwissenschaft am Institut für Paläografie und Musikphilologie der Universität Pavia in Cremona. Während dieser Zeit der Vertiefung in  die lombardischen Orgelschulen die Konstruktionstechniken des Instruments, eröffnete er in Cremona im Jahr 1993 seine eigene Bottega Organaria für den Bau, die Restaurierung und die Wartung von Orgeln. Im Jahre 1997 zog er nach Kalabrien, in Sant’Onofrio (Vibo Valentia), wo er seinen handwerklichen Hauptsitz hin verlagerte und von dort aus die Restaurierung historischer Organe betreut. Später wurde dieses Wirken vom Regionalrat von Kalabrien ausgezeichnet und in die Liste der Unternehmen handwerklicher Exzellenz der Region Kalabrien aufgenommen. Als Organist wird er besonders für seine Improvisationen in verschiedenen Stilen sowie für seine unveröffentlichten Transkriptionen geschätzt.  Im Oktober 2018 war er Gastprofessor an der UFPR, Federal University of Paranà, Brasilien, für die Klasse Basso Continuo und Improvisation – mit einem monografischen Kurs auf traditionellen italienischen Orgelbauern. Im Januar 2020, konzertierte er in der berühmten Thomaskirche in Leipzig, dem Zentrum der Bachkultur, wo er mit zwei aufeinander folgenden Konzerten inklusive Orgelvesper als erster Solist 2020 die Reihe „Musik in Bachs“ Kirche eröffnete.

Johannes Geffert wurde 1951 als Sohn eines bekannten Bonner Organisten und Kirchenmusikers geboren und wuchs in den Traditionen dieses Berufes auf. Nach dem Studium in Köln (Prof. Dr. Michael Schneider) setzte er seine Orgelausbildung in England bei Nicolas Kynaston fort. Von 1974 bis 1979 leitete er den Bachverein in Aachen (Gründung der Aachener Bachtage), verbunden mit dem Kantorenamt an der Annakirche. Als Kirchenmusikdirektor war er von 1980 bis 1997 an der traditionsreichen Kreuzkirche in Bonn tätig, wirkte als Organist der Beethovenhalle und unterrichtete an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Dann übernahm er die Leitung der Abteilung evangelische Kirchenmusik als Professor für Orgel und Improvisation an der Hochschule für Musik in Köln bis 2015.

Künstlerische Vielseitigkeit zeichnet ihn aus und spiegelt sich im Repertoire seiner LP- und CD-Produktionen. Die Klarheit seines Orgelspiels verglich fono forum bereits 1974 mit dem Spiel Glenn Goulds, seine erste Bach-Einspielung wurde von der Kritik als „wegweisende Interpretation“ gerühmt. Gleichzeitig fand seine künstlerische Auseinandersetzung mit der Orgelmusik und mit Orgeltranskriptionen des 19. Jahrhunderts besondere Beachtung. Das einhellige Lob seiner Liszt-Bearbeitungen gipfelt in dem Kommentar: „besser als das Orginal!“ (The Grammophone 89,3). Regelmäßig spielt Johannes Geffert auch neue Orgelwerke, so z.B. die deutschen Erstaufführungen der Zyklen Faust und Hiob von Petr Eben. Eine zusätzliche Erweiterung bildete 1991 die Gründung der Johann Christian Bach-Akademie, eines Orchesters zur Aufführung alter Musik in historischer Spielpraxis.
Fachwelt und Presse rühmen an seinem Spiel immer wieder Stilsicherheit und die Kunst des Registrierens – eine Frucht langjährigen Konzertierens an den verschiedensten Instrumenten in aller Welt.
Geffert ist Ehren-Vizepräsident der englischen Organistenvereinigung AIO, Vorstandsmitglied im Bonner Beethovenhaus und wurde mit der Aachener Bach-Medaille geehrt.

www.johannesgeffert.de